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Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Nationalität: Großbritannien
Typ: Dampffrachtschiff
Baujahr: 1920
Bauwerft: Irvine´s Shipbuilding &. Dry Dock Company Limited, West Hartlepool
Reederei: Furness, Whity &. Company Limited (Johnston Warren Lines Limited), Liverpool
Heimathafen: Liverpool
Kapitän: Morton Forsythe

Schiffsmaße

Tonnage: 4.060 BRT
Tragfähigkeit: 6.308 t
Länge: 113.20 m
Breite: 15.90 m
Tiefgang: 7.11 m
Geschwindigkeit: 12 kn
Bewaffnung: -

Route &. Fracht

Route: Swansea (Großbritannien) - Montevideo (Uruguay) - Buenos Aires (Argentinien)
Fracht: 5.105 t Zinnplatten
Geleitzug: Einzelfahrer

Der Angriff erfolgte durch

U-Boot: U 31
Kommandant: Johannes Habekost
Datum: 16.09.1939
Ort: Nordatlantik, südwestlich Cork (Irland)
Position: 49°11' Nord - 13°38' West
Planquadrat: BF 3549
Waffe: Torpedo
Tote: 23
Überlebende: 11
U 31 sichtete am 15.09.1939 um 05:30 Uhr den Geleitzug OB-4, kam aber zuerst nicht an ihn heran. Am 16.09.1939 um 00:30 Uhr sichtete U 31 den Geleitzug erneut und lief dieses Mal zum Angriff an. Der erste Torpedo auf das südlichste Schiff, ging fehl. Der zweite Torpedo, um 08:15 Uhr, traf die AVIEMORE. Das Schiff brach auseinander und versank sofort. Die AVIEMORE gehörte nicht zum Geleitzug OB-4, kreuzte jedoch gerade seinen Weg. Der Kapitän und 22 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. 11 Besatzungsmitglieder wurden vom britischen Zerstörer HMS WARWICK (D.25) gerettet und am 18.09.1939 in Liverpool (Großbritannien) an Land gesetzt.
Aus dem Kriegstagebuch von U 31:
15.09.1939
0530 - Qu. 1345 BF. Geleitzug bestehend aus 10 Dampfern und einem Zerstörer an Stb. in 8 Dez. in Sicht. Generalkurs 250° Fahrt 10 sm. Zum Angriff getaucht, nicht auf Schußentfernung herangekommen.
0800 - 8° 43,5' O, 50° 40,5' N. N 4, Seegang 3, stark bewölkt, gute Sicht. Aufgetaucht. Geleitzug mit F.T. gemeldet. Fühlung am Geleitzug gehalten, dabei vorliche Stellung angestrebt.
0840 - Geleitzug wird zusätzlich durch ein großes Flugboot gesichert. Es umkreist den Geleitzug und macht Aufklärungsvorstöße nach allen Richtungen. Trotz häufigen Tauchens vor dem Flugboot, Fühlung gehalten bis 1600 Uhr.
1600 - Zerstörer V. und W. Klasse Bb. voraus in Sicht, zwingt zu längerem Tauchen. Angriff zwecklos, da Entfernung zu groß und Schußunterlagen zu ungenau.
1745 - N 3, Seegang 2, gute Sicht. Aufgetaucht. Zerstörer aus Sicht. 2 auslaufende, 1 einlaufender Dampfer in der Kimm in Sicht. Fühlung am Geleitzug verloren. Erneut Fühlung gesucht.
1845 - Geleitzug Stb. voraus in Sicht.
1930 - Flugboot bricht Aufgabe ab und fliegt in Richtung engl. Küste ab.
2200 - Qu. 3665. Sehr dunkle Nacht. Dunkle Schatten 7 Dez. an Stb. auszumachen.
16.09.1939
0030 - Qu. 3681. In Angriffsposition. Angriff auf das südlichste Schiff. (Lage 70, Fahrt 10, Entfern. ca. 1000 m). Nicht getaucht, um Wirkung abzuwarten. Nach endlos scheinender Zeit Detonation auf der Brücke gehört. Horchraum meldet: Nach 3 Min. 4 sec. Laufzeit eine starke und eine schwächere Detonation gehört. Gleichzeitig wird von 2 Unteroffizieren ein hoher aufsteigender Schatten in Richtung des angegriffenen Schiffes beobachtet, am Zielschiff selbst keine Veränderung festzustellen.
Treffer auf einem anderen Schiff des Geleitzuges wird angenommen. Erneut Angriffsposition angestrebt. Kurz vor einem Angriff von dem den Geleitzug umkreisenden Zerstörer unter Wasser gedrückt. Zerstörer wird passierend und ablaufend gehorcht.
Aufgetaucht. Stehen hinter dem Geleitzug und stellen fest, daß er in breiter Formation (Dwarsline oder stumpfen Keil) fährt. Annahme eines Treffers auf einen anderen als dem angegriffenen Schiff wird bestärkt. Von weiteren Nachtangriffen wegen zu ungenauer Gegnerwerte abgesehen. Mit G.F. vor den Geleitzug gesetzt. Absicht: Unterwasserangriff bei Morgengrauen.
0730 - Qu. 3850. Geleitzug in Sicht, unregelmäßige Formation, sehr große Abstände. Erstes Schiff des Geleitzuges angegriffen. Durch ungünstigen Zack Schußentfernung etwa 1200 m.
0815 - Schuß. Treffer unter der Brücke. Dampfer bricht auseinander und sinkt sofort. Zerstörer läuft von der Nordseite des Geleitzuges kommend auf die Verluststelle zu und wirft planlos 5 Wasserbomben, kommt in günstige Lage für einen Heckschuß. (Lage 90, Fahrt 15, Entf. ca. 1500 m).
0827 - Schuß. Grober Fehler ! Torpedo (G 7a) läuft, wird vom Zerstörer ausmanövriert, der nun die Blasenbahn abläuft. Schnell auf 50 m gegangen. Alles Abgestellt. Zerstörer wirft 18 Wasserbomben, einige müssen gut in der Nähe gelegen haben. Boot läßt sich mit geringen Fahrtstufen nicht auf 50 m halten, sackt immer mit 10° Achterlastigkeit durch. Grund: Sternbuchsen machen sehr viel Wasser.

Literaturverweise

Busch/Röll - "Deutsche U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 32. | → Amazon
Gröner - "Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944" - J.F. Lehmanns Verlag 1976 - S. 29. | → Amazon
Jordan - "The Worlds Merchant Fleets 1939" - US-Naval Inst.PR Verlag 1998 - S. 136, 487. | → Amazon
Ritschel - "Kurzfassung KTB Deutscher U-Boote 1939 – 1945 – KTB U 1 – U 50"- Eigenverlag - S. 182. | → Amazon
Rohwer "Axis Submarine Successes of World War Two 1939 – 1945" - Greenhill Books Verlag 1998 - S. 2. | → Amazon
Tennent - "British and Commonwealth Merchant Ship Losses to Axis Submarines 1939 – 1945" - The History Press Verlag 2001 - S. 136. | → Amazon
"Kriegstagebuch U 31 - 09.09.1939 - 02.10.1939" - S. 3 - 5.

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