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U 473

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 473
Typ: VII C
Bauauftrag: 20.01.1942
Bauwerft: Deutsche Werke AG, Kiel
Serie: U 465 - U 486
Baunummer: 304
Kiellegung: 01.12.1941
Stapellauf: 17.04.1943
Indienststellung: 16.06.1943
Kommandant: Heinz Sternberg
Feldpostnummer: M - 52 367
Kommandanten
16.06.1943 - 06.05.1944 Kapitänleutnant - Heinz Sternberg
Flottillen
16.06.1943 - 31.12.1943 Ausbildungsboot - 5. U-Flottille, Kiel
01.01.1944 - 06.05.1944 Frontboot - 9. U-Flottille, Brest
Verlegungsfahrt
19.03.1944 - 21.03.1944 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
21.03.1944 - 22.03.1944 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Bergen
U 473, unter Kapitänleutnant Heinz Sternberg, lief am 19.03.1944 von Kiel aus. Das Boot verlegte, über Kristiansand (Brennstoffergänzung), nach Bergen. Am 22.03.1944 lief U 473 in Bergen ein. Dort erfolgten Tieftauchversuche und Alarmübungen.
1. Unternehmung
27.03.1944 - 18.04.1944 Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in Lorient
U 473, unter Kapitänleutnant Heinz Sternberg, lief am 27.03.1944 von Bergen aus. Das Boot operierte im Nordatlantik. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. Es wurden die Fu.M.B.-Geräte: "Pudel", "Bulldogge", "Fliege", "Cuba", "Ia", "Spitz", "Samos", "Dackel" und "Flamingo", getestet. Nach 22 Tagen und zurückgelegten 2.243 sm über und 714 sm unter Wasser, lief U 473 am 18.04.1944 in Lorient ein.
U 473 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung
2. Unternehmung
24.04.1944 - 06.05.1944 Ausgelaufen von Lorient - Verlust des Bootes
U 473, unter Kapitänleutnant Heinz Sternberg, lief am 24.04.1944 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, südwestlich von Irland. Nach 12 Tagen wurde U 473, nach schwerer Beschädigung durch britische Kriegsschiffe, selbst versenkt.
U 473 konnte auf dieser Unternehmung 1 Zerstörer mit 1.400 t beschädigen.
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Verlustursache
Datum: 06.05.1944
Letzter Kommandant: Heinz Sternberg
Ort: Nordatlantik
Position: 49° 29' Nord - 21° 22' West
Planquadrat: BE 1681
Verlust durch: Wasserbomben und Artillerie
Tote: 23
Überlebende: 30
Klick hier → Besatzungsliste U 473
Verlustursache im Detail
U 473 wurde, am 06.05.1944 im Nordatlantik südwestlich von Island, durch die britischen Sloops HMS Starling (U.66) (Capt. Frederic-John Walker), HMS Wild Goose (U.45) (Lt.Comdr. David-Edward-Gillespie Wemyss) und HMS Wren (U.28) (Lt.Comdr. Sidney-Richard-James Woods) mit Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen, und nach 20 minütigen Artilleriegefecht, gesunken.
U 473 konnte auf 2 Unternehmungen 1 Zerstörer mit 1.400 t beschädigen.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Versenkungsbericht des Sanitätsmaates Walter Illig:
Am 06.05.44 morgens gegen 02:30 h ist U 473 gesunken. Das Boot wurde bis zur Versenkung mit 314 Wasserbomben belegt. Am 06.05.44 kurz vor 02:00 h tauchte das Boot auf und wurde gleich von allen Seiten mit sehr starkem Artilleriefeuer angegriffen. Um das Boot standen drei britische U-Jäger, sieben Zerstörer und ein britischer Geleitträger. Wir hatten gleich bei Beginn des Feuers einen Treffer in der Ruderanlage, so daß das Boot nur noch im Kreis fahren konnte. Gleich bei Feuerbeginn sind der Kommandant, der I. Wachoffizier und die Brückenwache gefallen. An eine Gegenwehr unsererseits war gar nicht zu denken. Der Leitende Ingenieur gab Befehl zum Aussteigen. Um 02:17 h verließ ich U 473 und wurde nach einiger Zeit mit noch mehreren Kameraden von der STARLING gerettet. Einige Männer fanden im Wasser den Tod, teils durch Kälte, teils durch die Kampfhandlung. Einige der Geretteten kamen verwundet in Gefangenschaft. Am nächsten Tag, als wir nochmals über die Versenkungsstelle fuhren, wurde nur noch eine Wolldecke vom Boot gefunden, weiter nichts. In England kamen wir mit den Geretteten der anderen U-Jäger zusammen. Der Rest der Besatzung betrug 30 Mann. 23 Mann fanden beim Bootsuntergang den Tod.
Ein weiterer Versenkungsbericht:
U 473 ist am 06.05.44 zwischen 02:00 h und 02:30 h untergegangen. Nicht am 05.05.44, wie verschiedentlich in der Literatur berichtet wird. Auch hatten wir keinen T-5 Zaunkönig-Duell geführt. Es waren zwei T-5 Torpedos an Bord. Einen davon hatten wir im Morgengrauen des 04.05.44 auf den US-Zerstörer USS DONNELL (DE-56) abgeschossen. Der zweite lag noch in Rohr V. An ein Artilleriegefecht unsererseits war wegen Luftmangels beim Auftauchen am 06.05.44 überhaupt nicht zu denken. Das Boot wurde regelrecht zusammengeschossen. Eine Gegenwehr war - bei dem Aufgebot der Alliierten - unmöglich. Ebenso hatte U 473 keinerlei Horchtorpedos verschossen, die von den Briten angeblich laufend gehört wurden. Auch hatte U 473 keine 8,8 cm an Bord. Die Bewaffnung bestand aus einer 3,7-cm und zwei 2-cm-Zwilling. Somit konnte das Boot überhaupt kein Artillerieduell führen, wie es von den Briten behauptet wurde. Im Wasser schwimmend wurden wir aus der Luft von Flugzeugen des Geleitträgers HMS TRACKER (D.24) beschossen. Die umstehenden Überwasserfahrzeuge der Briten veranstalteten ein Scheibenschießen auf uns.
Nachdem der Torpedoschuß auf die DONNELL bekamen wir gleich Wasserbomben und mußten auf Tiefe gehen. Als wieder Ruhe eingetreten war, tauchte U 473 auf, um den Geleitzug weiter zu verfolgen. Kaum war der Funkspruch über die Sichtmeldung an die Flottille abgesetzt, da hatte der Funker Radarortung und die Fahrt ging erneut in die Tiefe. Bis zum 06.05.44 gegen 02:00 h hatte U 473 von den suchenden Sloops über 300 Wasserbomben erhalten. Das Boot war mit 53 Mann besetzt. 23 Kameraden fanden bei den Kampfhandlungen am 06.05.44 den Tod. Die Überlebenden gingen am 17.05.44 in Liverpool auf einen langen Weg in die Gefangenschaft. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 230 - 231.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: U 473 unter dem Kommando von Heinz Sternberg hatte am 3. Mai den amerikanischen Zerstörer Donnell mit einen T-5 torpediert und beschädigt. Dieser Angriff führte dazu, daß das Western Approaches Command Johnny Walkers kürzlich von der Halbinsel Kola zurückgekehrte Support Group 2 anwies, die Jagd auf U 473 zu eröffnen. In den frühen Morgenstunden des 5. Mai erhielt eines der Kriegsschiffe dieser Einheit, die Sloop Wild Goose, einen deutlichen Sonarkontakt und warf zehn Wasserbomben. Danach jagten diese und die anderen vier Schiffe, die Sloops Wren und die Fregatten HMS Bentley (K.465) und HMS Gore (K.481), das U-Boot unerbittlich. Bei den Angriffen an diesem Tag wurden insgesamt 345 (!) auf Tiefen von 15 bis 30 Meter eingestellte Wasserbomben geworfen. Sternberg tauchte allerdings sehr tief (200 Meter), und keine der Wabos konnte ihn etwas anhaben.
Kurz nach Mitternacht, am 6. Mai, tauchte Sternberg auf, weil er Frischluft brauchte und die Batterie laden wollte. Er beabsichtigte außerdem, mit Hilfe der Dieselmotoren zu entkommen. Die Sloops Starling, Wild Goose und Wren lagen in Wartestellung und eröffneten sofort das Feuer aus den Hauptgeschützen. Sternberg ordnete volle Fahrt an und schoß einen T-5 auf die Wren, der das Schiff nur um drei Meter verfehlte. Auf der Brücke befahl er, die anderen drei Bugrohre abschußfertig zu machen, doch bevor er in Schußposition kam, tötete ihn das Geschützfeuer der Alliierten. Die anderen Besatzungsmitglieder gaben das Boot auf und stellten die Sprengsätze für die Selbstversenkung ein. Die Sloops retteten 30 von 53 Deutschen. Die Gefangenen erklärten, der Aufbau auf Deck von U 473 sei mit einer ungewöhnlichen grauen Farbe gestrichen worden, die Infrarotlicht absorbieren sollte. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 601.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 601. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 234. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 116, 190. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 230 - 231. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 209. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 66, 280, 281. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 436 - U 500" - Eigenverlag - S. 285 - 286. → Amazon
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