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Charlotte Schliemann

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Die Charlotte Schliemann war ein Versorgungsschiff der deutschen Kriegsmarine. Ursprünglich als Sir Karl Knudsen für Norwegen gebaut.
Der Tanker wurde 1928 bei Nakskov Skibsvärft Aktie Selskab in Nakskov/Dänemark gebaut.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 7.747 BRT (11.180 t). Es war 123.57 m lang, 18.03 m breit und hatte einen Tiefgang von 7.84 m. Der Antrieb bestand aus 2 Diesel 6 Zylinder Motoren.
Bewaffnet war die Charlotte Schliemann mit: 1 x 75-mm-Kanone, 1 x 37-mm-Kanone, 4 x 20-mm-Kanone.
Einsatzgeschichte
Die Sir Karl Knudsen wurde 1939 an die Reederei Schliemann &. Menzell in Hamburg verkauft und in Charlotte Schliemann umbenannt und anschließend von der Kriegsmarine übernommen. Zu Beginn des Krieges war sie mit der Corrientes in Las Palmas auf den Kanarischen Inseln stationiert um dort als Versorger zu dienen.
Ende 1941 wurden viele Hilfskreuzer versenkt (Kota Pinang am 31.10.1941 - Atlantis am 22.11.1941 - Python am 01.12.1941 - Benno am 24.12.1941). Danach gab die Führung der U-Boote die Idee auf, die U-Boote im Atlantik mit Überwassertankern versorgen. - Ab 20.02.1942 fuhr die Charlotte Schliemann, als Hilfskreuzer in den Südatlantik. Ihre Abfahrt war so geheim, dass mehrere Matrosen während ihrer Abfahrt an Land blieben. Sechs Monate bleiben sie im Südatlantik und versorgte mehrere U-Boote. - Nachdem sie ihren gesamten Treibstoffvorrat aufgebraucht hatte, erhielt sie am 01.09.1942 den Befehl, auf den ungesehenen Marsch zu begeben der am Kap, am Indischen Ozean und an der Sundastraße vorbeiführt. Nach einer 8-monatigen Reise traf das Schiff schließlich in Singapur ein.
Dort erhielt sie neuen Treibstoff und macht sich dann auf den Weg nach Japan. Am 20.10.1942 traf die Charlotte Schliemann in Yokohama ein. Dort erhielt das Schiff seine Bewaffnung. Es erhielt eine schwere Kanone (eine japanische 75-mm-Kanone), Flugabwehrwaffen (1 x 37 mm und 4 x 20 mm) und mehrere neue Männern. Die Gesamtbesatzung erreicht nun 90 Mann. Während seines technischen Stopps in Yokohama war es an einem anderen Tanker, der Uckermark, festgemacht. Am 30.11.1942 explodierte die Uckermarck, doch dank des schnellen Eingreifens japanischer Feuerwehrleute konnte das Übergreifen auf die Charlotte Schliemann verhindert werden. - Im März 1943 war sie wieder bereit zum Auslaufen. Das Schiff wurde befohlen, eine Überfahrt nach Frankreich zu versuchen, aber die Operation wurde wegen der Schwierigkeit, die alliierte Blockade zu durchdringen, abgebrochen. Nun lief es mit einer Ladung Kokosöl nach Kōbe aus. Anschließend ging es von Japan nach Singapur. Während der Überfahrt wird die Schliemann von einem U-Boot angegriffen. Mehrere Torpedos werden gesichtet, aber keiner traf das Schiff. In Singapur wurde erneut Vorräte Vorräte aufgenommen.
Eine Woche später ging es nach Djakarta. Dort erhielt es den Auftrag, in den Indischen Ozean marschieren, um U-Boote zu versorgen. Am 22.06.1943 versorgte sie U 196 und U 197, 1800 Seemeilen östlich von Durban. Zwischen dem 21. und 26.07.1943 versorgte sie U-Boote 700 Seemeilen südlich von Mauritius. Jedes U-Boot erhielt 200 Tonnen Treibstoff. - Anschließend kam die Charlotte Schliemann, über Jakarta und Singapur wieder zurück nach Kobé (Japan), wo sie im August 1943 eintraf. Dort bleibt sie bis Dezember 1943. Dann macht sich das Schiff auf den Weg nach Singapur, wo es am 24.12.1943 eintraf. Anschließend ging es wieder nach Jakarta mit Nachschub für die U-Boote. Anschließend Abfahrt in den Südwesten des Indischen Ozeans, wo das Schiff im Januar 1944 eintraf. Am 27.01.1944 versorgte das Schiff, U 178 und U 510.
U 178 erhielt noch Schlüsselmaterial sowie 400 Tonnen Treiböl, um andere U-Boote betanken zu können, sowie 90 Tage Proviant. Dieser Vorgang wurde von den alliierten durch per Peilung Huff/Duff aufgenommen. Auf Mauritius stationierte Flugzeuge sowie der Zerstörer HMS Relentless liefen daraufhin aus. - Die Schliemann hat am 11.02.1944, 900 Seemeilen östlich von Mauritius, ein Treffen mit dem U 532. Schlechte Wetterbedingungen verhindern jedoch die Versorgung. In dieser Situation wurde die Schliemann und der U 532 von einer "Catalina" entdeckt. U 532 tauchte ab. Das Flugzeug fragt nach der Identität der Schliemann, ließ sich aber nicht täuschen. 90 Minuten blieb das Flugzeug in der Nähe des Schiffes. Die Schliemann lief daraufhin mit voller Fahrt Richtung Osten ab, in der Hoffnung, dass die Dunkelheit sie vor der Sichtung verbirgt.
Nach Mitternacht wurde dann ein Kriegsschiff gesichtet und nach Ausweichmanövern, die nichts brachten, befahl Kapitän Rothe die Selbstversenkung und das Verlassen des Schiffes. Die HMS Relentless feuert eine Salve von acht Torpedos ab. Ein Torpedo traf genau in der Schiffsmitte. Die Selbstversenkung wird durch 80 kg Dynamit beschleunigt, das nach dem Abgang des letzten Besatzungsmitglieds explodiert sie auf 23° 23' S - 74° 37' W. Die HMS Relentless sammelt den Kapitän und 40 Besatzungsmitglieder auf. Der Rest der Besatzung ist in vier Rettungsboote verteilt, die alle mit Segeln ausgestattet sind. Zwei von ihnen legen am der Relentless an.