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U 162

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Version vom 18. September 2024, 17:11 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)
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Datenblatt: Unterseeboot U 162
Typ: IX C
Bauauftrag: 25.09.1939
Bauwerft: Seebeckwerft, Geestemünde
Baunummer: 701
Serie: U 161 - U 166
Kiellegung: 19.04.1940
Stapellauf: 01.03.1941
Indienststellung: 09.09.1941
Kommandant: Jürgen Wattenberg
Feldpostnummer: M - 01 524
Kommandanten
09.09.1941 - 03.09.1942 Fregattenkapitän - Jürgen Wattenberg
Flottillen
09.09.1941 - 31.01.1942 Ausbildungsboot - 4. U-Flottille, Stettin
01.02.1942 - 03.09.1942 Frontboot - 2. U-Flottille, Lorient
1. Unternehmung
07.02.1942 - 07.02.1942 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Brunsbüttel
08.02.1942 - 08.02.1942 Ausgelaufen von Brunsbüttel - Eingelaufen in Helgoland
09.02.1942 - 18.03.1942 Ausgelaufen von Helgoland - Eingelaufen in Lorient
U 162, unter Fregattenkapitän Jürgen Wattenberg, lief am 07.02.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch durch den Kaiser Wilhelm Kanal, der Geleitaufnahme und der Aufnahme des Eisschutz in Brunsbüttel, sowie der Abgabe des Eisschutz in Helgoland, operierte das Boot im Nordatlantik und südöstlich Neufundland. Als Sonderaufgabe sollte die Heimgeleitung des deutschen Sperrbrechers Osorno durchgeführt werden. Nach 39 Tagen und zurückgelegten 6.431,8 sm, lief U 162 am 18.03.1942 in Lorient ein.
U 162 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 4.365 BRT versenken.
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2. Unternehmung
07.04.1942 - 08.06.1942 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 162, unter Fregattenkapitän Jürgen Wattenberg, lief am 07.04.1942 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, der Karibik, östlich der Kleinen Antillen, vor Trinidad, Barbados und vor Guayana. Nach 32 Tagen und zurückgelegten 9.657,3 sm, lief U 162 am 08.06.1942 wieder in Lorient ein.
U 162 konnte auf dieser Unternehmung 9 Schiffe mit 47.181 BRT versenken.
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3. Unternehmung
07.07.1942 - 03.09.1942 Ausgelaufen von Lorient - Verlust des Bootes
U 162, unter Fregattenkapitän Jürgen Wattenberg, lief am 07.07.1942 von Lorient aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik, Karibik. Es wurde am 05.08.1942 von U 160 mit 20 m³ Brennstoff, 300 Liter Motorenöl und Proviant, sowie am 01.09.1942 von U 564 mit 2 m³ Brennstoff versorgt. Nach 58 Tagen wurde U 162, nach Beschädigungen durch britischen Kriegsschiffe, selbst versenkt.
U 162 konnte auf dieser Unternehmung 4 Schiffe mit 30.481 BRT versenken.
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Verlustursache
Datum: 03.09.1942
Letzter Kommandant: Jürgen Wattenberg
Ort: Karibik
Position: 12° 21' Nord - 59° 29' West
Planquadrat: EE 7271
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 2
Überlebende: 49
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Verlustursache im Detail
U 162 wurde am 03.09.1942 in der Karibik südlich von Barbados durch die britischen Zerstörer HMS Pathfinder (G.10) (Comdr. Edward-Albert Gibbs), HMS Vimy (D.33) (Lt.Comdr. Henry-Graham-Dudley de Chair) und HMS Quentin (G.78) (Lt. Allan-Herbert-Percy Noble) mit Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und anschließend selbst versenkt.
U 162 konnte auf 3 Unternehmungen 14 Schiffe mit 82.027 BRT versenken.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Am 03.09.42 in der Karibik vor Trinidad, südlich von Barbados nach einem fehlgeschlagenen Angriff auf den Zerstörer QUENTIN, nach sechsstündiger Wasserbombenverfolgung durch die britischen Zerstörer PATHFINDER, VIMY und QUENTIN zum Auftauchen gezwungen. Tauchunklar und in aussichtsloser Lage von den drei Zerstörern umstellt, wurde U 162 auf Befehl des Kommandanten selbst versenkt, damit es nicht in Feindeshand fiel. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 58.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Am später Nachmittag des 3. September, als U 162 ungefähr 75 Kilometer südlich von Barbados stand, sichtete Wattenberg ein Objekt, das er für einen einzelnen Zerstörer hielt. Er erteilte den Befehl zu einem Unterwasserangriff, doch als er sich auf Schußweite näherte, merkte er, daß er nicht einen, sondern drei Zerstörer vor sich hatte ! Es handelte sich um britische Schiffe, die nach Trinidad unterwegs waren, um dort einen nach Norden fahrenden Geleitzug zu sichern. Kühn oder töricht entschied sich Wattenberg für den Angriff uns schoß einen Bugtorpedo auf das mittlere Schiff, die Pathfinder. Doch der Torpedo war defekt, durchbrach die Wasseroberfläche und lief direkt auf das linke Schiff, die Quentin zu. Sie konnte den Torpedo mit einem halsbrecherischen Manöver gerade noch ausweichen.
Die drei Zerstörer liefen heran und griffen U 162 mit Wasserbomben an. Die Pathfinder warf zehn, die Quentin sechs und das dritte Schiff, die Vimy, vierzehn. U 162 wurde durch die Bomben schwer beschädigt, doch Wattenberg behielt die Kontrolle über das Boot, blieb unter Wasser und lag absolut still. In der Annahme, das U-Boot werde letztlich auftauchen und nach Osten zu entkommen versuchen, befahl der ranghöchste britische Kommandant der mit 10-Zentimeter-Radar des Typs 271 ausgestatteten Vimy an Ort und Stelle zu warten, während die Quentin und die Pathfinder mit ihren 1,5-Meter-Radargeräten des Typs 286 weiter östlich suchten. Nicht lange, nachdem die Quentin und die Pathfinder davongefahren waren, tauchte U 162 auf. Die Vimy bekam das Boot in einer Entfernung von 2,5 Kilometern sofort auf den Radarschirm.
Sie rief die Quentin und die Pathfinder zurück und ging auf volle Fahrt, um das Boot zu rammen, wobei sie mit ihren Hauptgeschützen feuerte. Die zweite Granate traf U 162 und explodierte im Inneren des Druckkörpers. Allein und an Feuerkraft hoffnungslos unterlegen, gab Wattenberg seiner Besatzung den Befehl, das Boot zu fluten und zu verlassen. Als seine Männer über Bord sprangen, feuerte er zwei rote Leuchtkugeln ab, um die Stelle zu markieren. Von den Leuchtkugeln geblendet und eine List vermutend, versuchte die Vimy die Rammung abzubrechen, ihre linke Schraube streifte das Heck von U 162, was den Zerstörer vorübergehend manövrierunfähig machte. Nachdem sich die Schiffe voneinander gelöst hatten, warf der Zerstörer eine weitere auf geringe Tiefe eingestellte Wasserbombe, die den Untergang von U 162 beschleunigte und viele im Wasser treibende Deutsche verwundete. Die drei Zerstörer retteten Wattenberg und 48 weitere Männer und brachten sie nach Trinidad. Zwei Deutsche kamen bei der Versenkung ums Leben. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 1 - Die Jäger - S. 792.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Jäger 1939 - 1942" - Heyne Verlag 1998 - S. 792. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 249. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 58, 217. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 58. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 127, 128. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 119, 268, 271, 276. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 125 - U 170" - Eigenverlag - S. 303 - 308. → Amazon
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