U 864
Aus U-Boot-Archiv Wiki
AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN: | |||
10.12.1943 - 18.12.1943 | Bremen | Restarbeiten und Einräumen des Bootes. | |
22.12.1943 - 06.01.1944 | Kiel | Erprobungen beim UAK. | |
07.01.1944 - 09.01.1944 | Sonderburg | Abhorchen bei der UAG-Schall. | |
10.01.1944 - 13.01.1944 | Stettin | Übernahme der Bootslast bei der 4. U-Flottille. | |
14.01.1944 - 19.01.1944 | Swinemünde | Flakausbildung bei der Flakschule. | |
20.01.1944 - 29.01.1944 | Danzig | Erprobungen beim UAK. | |
30.01.1944 - 05.02.1944 | Pillau | Hafenausbildung. | |
06.02.1944 - 08.02.1944 | Danzig | Austausch des Funkpeilers in der Holmwerft. | |
09.02.1944 - 11.02.1944 | Hela | Fahrübungen mit der Besatzung von U 863. | |
12.02.1944 - 13.02.1944 | Danzig | Erneuter Austausch des Funkpeilers in der Holmwerft. | |
15.02.1944 - 18.02.1944 | Gotenhafen | Torpedoschießen beim TEK. | |
19.02.1944 - 22.02.1944 | Hela | Frontausbildung bei der AGRU-Front. | |
23.02.1944 - 27.03.1944 | Danzig | Trockenausbildung da Kommandant erkrankt. | |
28.03.1944 - 18.04.1944 | Hela | Frontausbildung bei der AGRU-Front. | |
19.04.1944 - 02.05.1944 | Pillau | Vortaktische Ausbildung bei der 20. U-Flottille. | |
03.05.1944 - 08.05.1944 | Hela | Frontausbildung bei der AGRU-Front. | |
09.05.1944 - 22.05.1944 | Pillau | Schießausbildung bei der 26. U-Flottille. | |
22.05.1944 - 24.05.1944 | Danzig | Reparatur der Schraube in der Holmwerft. | |
25.05.1944 - 04.06.1944 | Gotenhafen | Taktische Ausbildung bei der 27. U-Flottille. | |
05.06.1944 - 06.06.1944 | Pillau | Waboübungen bei der 26. U-Flottille. | |
07.06.1944 - 08.06.1944 | Rönne | Abhorchen bei der UAG-Schall. | |
12.06.1944 - 16.09.1944 | Bremen | Restarbeiten bei der Deschimag AG Weser. | |
17.09.1944 - 18.09.1944 | Wesermünde | Übernahme von Gefechtsmunition. | |
19.09.1944 - 21.09.1944 | Kiel | Übernahme von Geräuschboje. | |
22.09.1944 - 23.09.1944 | Saßnitz | Schießen mit der 10,5-cm-Kanone bei der SAS. | |
24.09.1944 - 01.10.1944 | Swinemünde | Flakausbildung bei der Flakschule. | |
03.10.1944 - 15.10.1944 | Danzig | Schnorchelerprobungen beim UAK. | |
19.10.1944 - 07.11.1944 | Stettin | Einbau von Transportbehältern (Ladung 216 t) bei den Oderwerken AG. | |
08.11.1944 - 10.11.1944 | Swinemünde | Flakausbildung, da Neueinbau 3,7-cm-Flak, bei der Flakschule. | |
12.11.1944 - 04.12.1944 | Kiel | Ausrüstung zur 1. Unternehmung. | |
DIE UNTERNEHMUNGEN: 1. Unternehmung: | |||
05.12.1944 - //:// Uhr aus Kiel | → → → → | 09.12.1944 - //:// Uhr in Horten | |
Die Fahrt: U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, war 4 Tage auf See. Das Boot verlegte von Kiel nach Horten. Dort führte es Schnorchelübungen bei der AGRU-Front im Oslofjord durch. | |||
1. Unternehmung: | |||
27.12.1944 - //:// Uhr aus Horten | → → → → | 28.12.1944 - //:// Uhr in Kristiansand | |
29.12.1944 - 16:48 Uhr aus Kristiansand | → → → → | 30.12.1944 - //:// Uhr in Farsund | |
01.01.1945 - //:// Uhr aus Farsund | → → → → | 05.01.1945 - //:// Uhr in Bergen | |
Die Fahrt: U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, war 5 Tage auf See. Am 28.12.1944 wurden in Kristiansand nochmals Ergänzungen durchgeführt und am 30.12.1944 in Farsund auf das Auslaufgeleit gewartet. Anschließend lief U 864 zur Unternehmung nach Ostasien aus. Doch kurz nach dem Auslaufen, gab es einen Defekt am Schnorchel so dass das Boot in die Werft nach Bergen ging. | |||
2. Unternehmung: | |||
07.02.1945 - 00:00 Uhr aus Bergen | → → → → | 09.02.1945 - 12:16 Uhr Verlust des Bootes | |
Die Fahrt: U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, war 2 Tage, 12 Stunden und 16 Minuten auf See. Das Boot lief, zum zweiten Versuch Ostasien zu erreichen, von Bergen aus. Es hatte 2 japanische Waffenexperten, Nakai (Treibstoffexperte) und Yamato (Akustik-Torpedoexperte) und 2 Ingenieure der Firma "Messerschmitt" an Bord sowie Baupläne der Me-163, der Me-262 sowie Teile dieser Maschinen. Auch an Bord befanden sich Pläne der Motoren "Juno 004" und "BMW 008". Es waren insgesamt 69 Kisten mit Material. Ebenfalls an Bord waren 1.875 Gussflaschen mit Quecksilber mit ungefähr 61 t dieses Materials. Weit kam U 864 nicht, nach einem Dieselausfall, mußte es zurück nach Bergen. Auf dem Weg dorthin wurde es von einem britischen Unterseeboot versenkt. |
DAS SCHICKSAL: | |||||
Datum: | 09.02.1945 | ||||
Letzter Kommandant: | Korvettenkapitän | Ralf-Reimar Wolfram | |||
Ort: | Nordmeer | ||||
Position: | 60°46' N - 04°35' O | ||||
Planquadrat: | AN 2416 | ||||
Versenkt durch: | HMS Venturer (P.88) | ||||
Tote: | 73 | ||||
Überlebende: | 0 | ||||
Detailangaben zum Schicksal: U 864 wurde am 09.02.1945 im Nordmeer nordwestlich von Bergen durch vier Torpedos des britischen Unterseebootes HMS Venturer (P.88) versenkt. Das Boot war das erste U-Boot das auf Sehrohr-Tiefe getaucht von einem anderen getauchten U-Boot torpediert und versenkt wurde. Das Boot sollte nach Ostasien fahren. Es hatte Luftwaffenoffiziere und einen zerlegten Messerschmitt Me 262 Düsenjäger sowie 1.857 Gußflaschen mit Quecksilber an Bord. Aus Spiegel Online : Fünf Jahre hatte Norwegens Marine nach dem Blockadebrecher gesucht. Im Oktober 2003 fand sie U-864. Zwei Jahre später holten Taucher eine gusseiserne Flasche an die Wasseroberfläche: Sie enthielt Quecksilber - eine von 1857 dieser Behältnisse. SPIEGEL TV hat einen Film über U-864 und die notwendigen Sicherungsarbeiten im Auftrag von ZDF, BBC und Discovery Channel produziert - ein historisches Drama und Öko-Thriller gleichermaßen. Denn nach knapp zwei Jahren Untersuchung steht nun fest: Das hochgiftige Metall aus dem deutschen U-Boot dringt aus den undichten Kanistern und verseucht Wasser und Meeresboden - nur vier Kilometer von der Insel Fedje entfernt, in der Nähe der Hafenstadt Bergen. Rund vier Kilogramm gelangten dieses Jahr ins Meer, Tendenz steigend. Der Fischfang um das Wrack herum ist längst verboten, denn insgesamt birgt die Stahlhülle rund 65 Tonnen Quecksilber. Fische mit erhöhter Quecksilberkonzentration wurde in der Gegend bereits gefangen. Mit der Zeit könnte das Gift sich über die Nahrungskette auch im Körper von Menschen ablagern. "Die Menge macht diesen Fall wirklich ganz besonders", sagte Ane Eide Kjeras von der zuständige Behörde Kystverket. Darum empfahlen die norwegischen Küstenschützer heute: U-864 soll unter Sand und Beton begraben werden. Das U-Boot aus der Endzeit des Nazi-Reichs wird unter einem zwölf Meter dicken Sarkophag begraben, ähnlich wie der Reaktor von Tschernobyl - nur unter Wasser. Gift und Torpedos an Bord: Bergung ausgeschlossen Das sei die einzige Möglichkeit, die Umwelt vor dem Gift im Wrack zu schützen. Wenn das Parlament dem Vorschlag des Kystverket zustimme, könnten die Arbeiten "frühestens kommenden Sommer" beginnen, sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. Denn nur bei gutem Wetter seien die Arbeiten überhaupt möglich. Das Wrack liegt 150 Meter tief. Und da soll es auf jeden Fall auch bleiben. Die Experten warnen davor, U-864 zu heben - nicht nur wegen seiner Giftfracht. "Wir müssen davon ausgehen, dass noch Torpedos an Bord sind, wenigstens ein paar", sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. "Das Risiko, dass einer davon explodieren könnte, wäre bei einer Bergung ungleich höher." Tatsächlich spricht einiges dafür, dass das Zweitweltkriegs-Unterseeboot vom Typ IX D2 noch voll bewaffnet ist. Nach einem Maschinenschaden war das Schiff am 9. Februar 1945 wieder auf dem Rückweg in den Hafen von Bergen, von wo sie zwei Tage zuvor ausgelaufen war. Das britische U-Boot HMS Venturer (P.88) ortete die U-864 und versenkte sie mit 73 Mann Besatzung, die zu jener Zeit an Bord war. Unterwegs in geheimer, verzweifelter Mission Es war das traurige Ende einer geheimnisumwitterten Mission, die das brandneue Schiff um die halbe Welt hätte führen sollen: Beladen mit Skizzen des ersten Seriendüsenjägers Me 262, Triebwerksteilen aus den Fabriken von Junkers und BMW war U-864 auf dem Weg nach Japan gewesen. Von der sogenannten Operation Caesar hatte allerdings die britische Aufklärung am Entschlüsselungsstützpunkt Bletchley Park im Vorfeld gehört: Die HMS Venturer (P.88) wurde auf die Fährte von U-864 gesetzt. Aufgrund eines verzweifelten Plans Hitlers war das deutsche U-Boot mit der Mission betraut worden, die alliierte Blockade zu durchbrechen und die japanischen Alliierten mit Hightech zu versorgen. Sollten die Japaner im Pazifik die Lufthoheit über die US Air Force zurückgewinnen können, so hoffte der Diktator, müssten die USA mehr Einheiten in den Fernen Osten verlegen - was den Druck auf die deutschen Truppen in Europa möglicherweise gemindert hätte. Das Quecksilber, das die U-864 an Bord hatte, sollte der Waffenproduktion dienen. Nun, fast 62 Jahre nach der Versenkung, macht diese - angesichts der Hightech-Rüstungsmaterialien nebensächliche - Ladung das deutsche U-Boot zum kritischsten der rund 2500 Wracks in norwegischen Gewässern, die das Kystverket überwacht. Alleine 400 davon stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber keines wurde bislang mit einem Sarkophag überdeckt. "Poor bastards" - arme Schweine "Das ist eine Premiere für uns", sagte Kjeras. Weltweit wurden bislang in 20 Jahren rund 30 größere Unternehmungen dieser Art vorgenommen, um quecksilberhaltige Überreste einzuschließen, zählt die Studie aus ihrer Behörde auf. Diese Methode biete einen "dauerhaften Schutz der Umwelt". SPIEGEL TV befragte einen Augenzeugen, das ehemalige HMS Venturer (P.88)-Besatzungsmitglied Harry Plummer, zu den letzten Momenten des deutschen U-Boots: Drei Stunden lang verfolgten die Briten das U-Boot, das sich wegen des Motorschadens im Zickzackkurs zurück in den Bergenfjord flüchten wollte. Mit vier kurz nacheinander abgefeuerten Torpedos wollte Kommandant Jimmy Launders das verhindern. Erst der vierte traf. Um [[12.14 Uhr nachmittags verzeichnet das Logbuch eine "laute, scharfe Explosion, gefolgt von Geräuschen des Auseinanderbrechens". In zwei Teilen sank U-864 auf den Meeresboden in 150 Meter Tiefe. "Es war eine Erleichterung", sagte Seemann Plummer. Aber im nächsten Moment sei ihm und seinen Kameraden klargeworden, dass gerade andere U-Boot-Fahrer gestorben seien. "Im Nachhinein denkt man: Poor bastards" - arme Schweine.
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ANMERKUNGEN: ① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot innehatte. Für näheres, siehe Kommandanten. ② Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. |