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KTB U 35 - 1. Unternehmung Seite 32

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03.10.1939
Die beiden Leeboote kommen schließlich von dem Dampfer los und rollen nun in der hochgehenden See umher.
1345 - Eine tolle Viertelstunde folgt, in der es - unter vollem Einsatz des an Deck des reelinglosen U-Bootes arbeitenden 1. Offz., 1 Feldw., 2 Uffz, 1 Mann - allmählich gelingt, zunächst die im Wasser treibenden, dann in den beiden Booten herumschabbernden Griechen zu bergen. Zwar hatten meine Männer Schwimmwesten und Artl.-Gurt um, mußten aber oft aushaken und vorn und achtern, von Brechern dauernd überspült, heftig zufassen, um die völlig durcheinander geratenen Griechen an Bord zu holen. Eine Minute ist schlimmer als die andere - aber das Unwahrscheinliche gelingt schließlich, die Besatzung des Griechen vollzählig an Bord zu bekommen, wenn auch meist in völlig erschöpften Zustand. Sie weinen und bekreuzigen sich.
1503 - Als die letzten 3 Griechen gerade an Bord gezogen werden, kommt voraus ein Flugzeug in Sicht. Ein großer langsamer Wal. Auch der Alarm gelingt, wenn auch den letzten 3 Griechen, die von uns hart und schnell verstaut werden, ihre letzte Stunde gekommen scheint.
1504 - Der L.I. Oblt. Stamer, bringt als vortrefflichen Abschluß trotz plötzlicher Zuladung von 28 Menschen ein glänzendes auf Sehrohrtiefe-Gehen fertig, so daß das anfliegende Flugboot ins Wasser bezw. Sehrohr stößt.
Unter Wasser werfe ich dem Kapitän sein fehlerhaftes Verhalten, das seine Besatzung und auch mein Boot in erhebliche Gefahr gebracht hat energisch vor. Dabei stellt sich heraus, daß die Besatzung durchgedreht und der Kapitän vergebens versucht hat, sie an Bord zu behalten. Der I.O. scheint der Urheber dieser Durchdreherei zu sein.
Der Dampfer ist ein fetter Happen. (neues 8000 B.R.T. großes Schiff).

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