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U 546

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 546
Typ: IX C/40
Bauauftrag: 05.06.1941
Bauwerft: Deutsche Werft AG, Hamburg
Baunummer: 367
Serie: U 525 - U 550
Kiellegung: 06.08.1942
Stapellauf: 17.03.1943
Indienststellung: 02.06.1943
Kommandant: Paul Just
Feldpostnummer: M - 51 791
Kommandanten
02.06.1943 - 24.04.1945 Kapitänleutnant - Paul Just
Flottillen
02.06.1943 - 31.12.1943 Ausbildungsboot - 4. U-Flottille, Stettin
01.01.1944 - 09.11.1944 Frontboot - 10. U-Flottille, Lorient
10.11.1944 - 24.04.1945 Frontboot - 33. U-Flottille, Flensburg
1. Unternehmung
09.12.1943 - 23.01.1944 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
26.01.1944 - 23.04.1944 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Lorient
U 546, unter Kapitänleutnant Paul Just, lief am 09.12.1943 von Kiel aus. Nach dem Marsch durch die Ostsee, sowie Brennstoffergänzung in Kristiansand (Auslaufen verzögerte sich wegen Schlechtwetter und Geleitmangel), operierte das Boot im Nordatlantik, westlich Irland und bei Island. Es gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Igel 1 und Hai 1. Bei einem Fliegerangriff, am 16.02.1944, wurde 1 Mann getötet. Nach 136 Tagen und zurückgelegten 7.611,4 sm, lief U 546 am 23.04.1944 in Lorient ein. Nach dieser Fahrt erfolgte, vom 23.04.1944 - 15.06.1944, der Einbau einer Schnorchelanlage in der Kriegsmarinewerft, Lorient.
U 546 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung
2. Unternehmung
15.06.1944 - 22.06.1944 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
25.06.1944 - 06.11.1944 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Farsund
25.06.1944 - 07.11.1944 Ausgelaufen von Farsund - Eingelaufen in Kristiansand
08.11.1944 - 11.11.1944 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Flensburg
U 546, unter Kapitänleutnant Paul Just, lief am 15.06.1944 von Lorient aus. Am 22.06.1944 mußte das Boot, wegen Schnorchelschaden, wieder zurück nach Lorient. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, operierte das Boot im Mittelatlantik, vor Dakar. Der Rückmarsch führte über Farsund (Geleitwechsel), und Kristiansand (Befehlsempfang), nach Flensburg und später nach Kiel. Nach 149 Tagen und zurückgelegten 4.336 sm über und 4.858,5 sm unter Wasser, lief U 546 am 11.11.1944 in Flensburg ein.
U 546 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlegungsfahrt
00.11.1944 - 00.11.1944 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Stettin
U 546, unter Kapitänleutnant Paul Just, lief im November 1944 von Kiel aus. Das Boot verlegte, in die Werft nach Stettin. In Kiel selbst bestand, durch Luftangriffe und Arbeitskräftemangel, keine Möglichkeit das Boot zu reparieren. In Stettin erfolgten eine Grundüberholung sowie der Einbau von Panzerkästen, einer neuen Flakbewaffnung und neuer Ortungsgeräte. Anschließend ging es zurück nach Kiel
Verlegungsfahrt
11.03.1945 - 16.03.1945 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Horten
17.03.1945 - 18.03.1945 Ausgelaufen von Horten - Eingelaufen in Kristiansand
U 546, unter Kapitänleutnant Paul Just, lief am 11.03.1945 von Kiel aus. Das Boot verlegte, zusammen mit U 1103, U 776 und U 881, über Horten, nach Kristiansand. Am 18.03.1945 lief U 546 in Kristiansand ein.
3. Unternehmung
21.03.1945 - 24.04.1945 Ausgelaufen von Kristiansand - Verlust des Bootes
U 546, unter Kapitänleutnant Paul Just, lief am 21.03.1945 von Kristiansand aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, nordwestlich der Azorischen Inseln. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Seewolf. Nach 34 Tagen, wurde U 546 von amerikanischen Kriegsschiffen versenkt.
U 546 konnte auf dieser Unternehmung 1 Zerstörer mit 1.200 t versenken.
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Verlustursache
Datum: 24.04.1945
Letzter Kommandant: Paul Just
Ort: Nordatlantik
Position: 43° 53' Nord - 40° 07' West
Planquadrat: BC 9599
Verlust durch: Wasserbomben und Artillerie
Tote: 24
Überlebende: 33
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Verlustursache im Detail
U 546 wurde am 24.04.1945 im Nordatlantik nordwestlich der Azorischen Inseln durch Wasserbomben und Artillerie der US-Zerstörer USS Flaherty (DE-135) (Lt.Comdr. Howard-Carlton Duff), USS Neunzer (DE-150) (Lt.Comdr. Virgil-Edward Gex), USS Chatelain (DE-149) (Lt.Comdr. Dudley-S. Knox), USS Varian (DD-798) (Lt.Comdr. Leonard-A. Mythe), USS Janssen (DE-396) (Lt.Comdr. Sydney-Godfrey Rubinson), USS Joseph C. Hubbard (DE-211) (Comdr. Louis-Christopher Mabley), USS Pillsbury (DE-133) (Lt.Comdr. George Washington Casselman) und USS Keith (DE-241) (Lt.Comdr. Willis-W. Patrick) versenkt.
U 546 war das vierte Boot der Gruppe Seewolf, das auf den Anmarsch zur amerikanischen Küste im Zuge der Operation Teardrop vernichtet wurde. Das Ende von U 546 hatte das ganz in der Nähe stehende und mit Schleichfahrt ablaufende U 805 mitbekommen. Kapitänleutnant Paul Just und seine Offiziere wurden auf der Bogue verhört, sagten aber nur aus, was sie nach der Genfer Konvention unbedingt mussten. Nachdem sie am 27.04.1945 in Argentia auf Neufundland an Land gesetzt wurden, wurden Just und sieben seiner Männer in Einzelhaft genommen und weniger als Kriegsgefangene denn als Militärhäftlinge behandelt.
Sie mussten täglich Strafexerzieren und wurden geprügelt, um Einzelheiten über einen deutschen V-1 Angriff (von dem die U-Boot-Fahrer keine Ahnung hatten) herauszubekommen. Die wurde fortgesetzt, obwohl man durch ein von der USS Varian geborgenes Tagebuch eines Überlebenden von U 546 wusste, dass das Boot nur die üblichen Torpedos und nicht die vermuteten Raketen für einen Angriff auf Amerika, an Bord hatte. Der Kommandant der USS Varian, Lt.Cdr. Leonard A. Myrhe, sollte einer der täglichen Behandlungen von Just beiwohnen und war entsetzt über das, was er mit ansehen musste. Vielleicht auf seinen Protest hin wurden die Überlebenden des Bootes nach Fort Hunt bei Mount Vernon geflogen, wo das Strafexerzieren und die Prügeleien fortgesetzt wurden. Eingestellt wurde dies erst nach der Kapitulation des Reiches, als Just einwilligte, die Einsätze von U 546 niederzuschreiben!
U 546 konnte auf 3 Unternehmungen 1 Zerstörer mit 1.200 t versenken.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Am 24.04.45 nordwestlich der Azorischen Inseln von einem Flugzeug des US-Geleitträgers USS BOGUE (CVE-9) der US-Task Group 22.3 mit den US-Geleitzerstörern USS HAVERFIELD (DE-393), USS WILLIS (DE-395), USS WILHOITE (DE-397) und USS SWENNING (DE-394) gesichtet und gemeldet.
Die in der Nähe des U-Bootes operierende US-Task Group 22.7 mit den Geleitzerstörern PILLSBURY, KEITH, USS OTTERSTETTER (DE-244), CHATELAIN, USS POPE (DE-134), FLAHERTY, FREDERICK C. DAVIS, NEUNZER, JOSEPH C. HUBBARD, VARIAN, USS OTTER (DE-210), USS HAYTER (DE-212), JANSSEN und USS COCKRILL (DE-398) jagte U 546, das jedoch den US-Verband zuerst sichtete und die FREDERICK C. DAVIS trotz ausgebrachten Foxers mit einem T-5 Zaunkönig-Torpedo versenkte.
Die FREDERICK C. DAVIS wurde durch den Torpedotreffer in zwei Teile zerrissen. Von der 192 Mann starken Besatzung fielen 126 Seeleute. Die Überlebenden wurden von der HAYDER geborgen. 37 Minuten nach der Versenkung der FREDERICK C. DAVIS ortete FAHERTY das getauchte Boot. Nun folgte eine zwölfstündige Wasserbomben-Verfolgung durch FLAHERTY, NEUNZER, VARIAN, CHATELAIN, JOSEPH C. HUBBARD, JANSSEN, PILLSBURY und KEITH. Da Kapitänleutnant Paul Just einen erfahrener U-Boot-Kommandanten war, wechselte er die Thermoklinalen, änderte ständig seinen Kurs, seine Fahrt und setzte Bold-Kanister aus. Am Abend um 20:40 h musste U 546 jedoch nach zwei Hedgehog-Salven von der FLAHERTY auftauchen.
Kaum hatte das Boot die Wasseroberfläche durchbrochen, da eröffnete die PILLSBURY das Feuer aus ihrer Hauptbatterie, die anderen Zerstörer unterstützten den Angriff. Da der U-Boot-Turm zerstört war, mussten die Männer im Artilleriefeuer durch das Dieselluk aussteigen. Nach etwa 10 Minuten ereignete sich eine schwere Explosion, vermutlich durch die Batterie hervorgerufen. Daraufhin sank U 546 schnell über den Bug. 33 Überlebende einschließlich des Kommandanten wurden von der VARIAN gerettet. U 546 war das vierte Boot der Gruppe "Seewolf", das auf den Anmarsch zur amerikanischen Küste vernichtet wurde. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 344 - 345.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Am 23. April marschierte das kampferprobte U 546 vom Typ IXC/40 unter Paul Just in die von den U-Jagdgruppen der Geleitträger Bogue und Core gebildeten Zone. Just sichtete die Core und griff kühn an. Eine patrouillierende Avenger von der Bouge sichtete U 546 jedoch, und der Pilot William W. South zwang das Boot mit Wabos unter Wasser
Diese Sichtung setzte nun wieder eine gnadenlose Jagd in Gang. Am nächsten Morgen ortete ein Geleitzerstörer der Core, die Frederick C. Davis unter James R. Crosby, U 546 mit Sonar. Nur Augenblicke später schoß Just einen T-5 auf die Davis, welcher das Schiff mit einer ohrenbetäubenden Explosion traf. Die Davis sank schnell; von der 192köpfigen Besatzung kamen 126 Mann ums Leben, darunter der Kommandant.
In der Nähe stehende Geleitzerstörer der Core-Gruppe eilten zur Stelle, wo die Davis gesunken war. Dort retteten sie Überlebende und suchten nach dem Gegner. Zehn Stunden lang suchten die Geleitzerstörer das Meer beharrlich mit Sonar ab und warfen Hedgehog-Geschosse und Wasserbomben. Schließlich traf die bekannte und kampferprobte Flaherty das Ziel U 546 mit Hedgehog-Wabos und brachten das Boot an die Oberfläche. Ein Jahr zuvor hatte die Flaherty, die Howard C. Duff unterstand, zur Versenkung von Henkes U 515 und zur Aufbringung von U 505 beigetragen. Vier oder fünf andere in der Nähe befindliche Kriegsschiffe eröffneten das Feuer mit den Geschützen, und U 546 sank rasch. Fünf Kriegsschiffe retteten 33 Mann der 59köpfigen Besatzung, darunter Just.
Alliierte Stellen brachten die deutschen Überlebenden sofort nach Argentia, um an Informationen über den vermeintlichen Angriff mit V-1 und V-2 auf amerikanische Städte heranzukommen. Paul Just klagte die Amerikaner in seinen Memoiren an, daß sie die Deutschen geschlagen und gequält hätten. Samuel Eliot Morison schien Just Vorwürfe zu bestätigen und schrieb: >>Sie waren eine verbitterte und aufsässige Gruppe von Nazis, die sich weigerten, etwas zu sagen, bis sie in Argentia an Land gingen und im Schiffsgefängnis des Marine Corps ein wenig Gastfreundschaft erfahren hatten. Natürlich wußte Just nichts von einem Angriff mit V-1 oder V-2 -Raketen. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 797 - 798.
Literaturverweise
Clay Blair Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 797, 798. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 117. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 114, 230. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 344 - 345. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 231. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 127, 268, 269, 271, 273, 274, 276, 278. → Amazon
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