U 171: Unterschied zwischen den Versionen
Aus U-Boot-Archiv Wiki
Zeile 117: | Zeile 117: | ||
| colspan="3" | Zitat: Bericht des Kommandanten von U 171: | | colspan="3" | Zitat: Bericht des Kommandanten von U 171: | ||
|- | |- | ||
− | | colspan="3" | Gemäß meiner Funkmeldung sollte ich am 09.10.42 um 16.00 Uhr auf Punkt Luci 2 zur Aufnahme durch ein Geleit stehen. Seit etwa sieben Tagen hatte ich kein Besteck mehr und bekam bereits gegen 11.47 Uhr Land in Sicht. Gegen 13.00 Uhr hatte ich wieder sicheren Standort durch Landpeilung und vorherigen Morsespruchverkehr mit einem Vorpostenboot. Gegen 13.30 Uhr stand ich auf Luci 2. Voraus sah ich einen Sperrbrecher. Durch Morsespruchverkehr stellte ich fest, dass dieser noch nicht mein Geleit ist. Seit ungefähr einer Stunde waren am Horizont bis zu fünf deutsche Flugzeuge in verschiedenen Entfernungen zum Boot zu sehen, darunter eine Junkers | + | | colspan="3" | Gemäß meiner Funkmeldung sollte ich am 09.10.42 um 16.00 Uhr auf Punkt Luci 2 zur Aufnahme durch ein Geleit stehen. Seit etwa sieben Tagen hatte ich kein Besteck mehr und bekam bereits gegen 11.47 Uhr Land in Sicht. Gegen 13.00 Uhr hatte ich wieder sicheren Standort durch Landpeilung und vorherigen Morsespruchverkehr mit einem Vorpostenboot. Gegen 13.30 Uhr stand ich auf Luci 2. Voraus sah ich einen Sperrbrecher. Durch Morsespruchverkehr stellte ich fest, dass dieser noch nicht mein Geleit ist. Seit ungefähr einer Stunde waren am Horizont bis zu fünf deutsche Flugzeuge in verschiedenen Entfernungen zum Boot zu sehen, darunter eine Junkers Ju 52 Mit Minenräumgerät. Von dieser und anderen Maschinen wurde ich wiederholt im Abstand von etwa 50 Metern passiert. Tauchen kam hier für mich nicht in Frage. Ich ließ die Brücke seeklar machen und gab Erlaubnis zum Betreten der Brücke zunächst für vier Mann, später mehr. |
|- | |- | ||
− | | colspan="3" | Als ich nach Kopplung auf Luci 2 stehen musste, entschloss ich mich, bis zur Aufnahme durch das Geleit in der Nähe auf- und abzustehen. Gegen 13.40 Uhr drehte ich nach Backbord auf 280 Grad. Kurz nachdem der Kurs anlag, erfolgte eine Detonation im Vorschiff, nachdem unmittelbar vorher die | + | | colspan="3" | Als ich nach Kopplung auf Luci 2 stehen musste, entschloss ich mich, bis zur Aufnahme durch das Geleit in der Nähe auf- und abzustehen. Gegen 13.40 Uhr drehte ich nach Backbord auf 280 Grad. Kurz nachdem der Kurs anlag, erfolgte eine Detonation im Vorschiff, nachdem unmittelbar vorher die Ju 52 im geringen Abstand passiert hatte. Ich vermutete einen Minentreffer und befahl, "Beide Maschinen Stopp". Ich glaubte im ersten Moment, das Boot noch halten zu können. Das Stopp-Kommando ist nicht bis in die Maschine gelangt, ich hörte die Diesel weiterlaufen. Ich befahl "Alle Mann aus dem Boot", und da das Boot jetzt Lastigkeit bekam, gleich hinterher, "Alle Mann außenbords". Ich hörte, wie der Leitende Ingenieur, der ebenfalls auf der Brücke stand, rief: ,"Schwimmwesten hoch !" und wiederholte den Ruf nochmal, desgleichen, "Alle Mann außenbords". Etwa zur gleichen Zeit sah ich, dass das Bug-Torpedoluk offen war und zwei Mann darin steckten. Ich rief darauf mehrere Male, "Luk dicht" und unterstrich dieses durch Handbewegungen. Das Boot wurde schnell vorlastig, das Luk ging zu und das Boot schnitt unter. |
|- | |- | ||
| colspan="3" | Das Turmluk wurde von mir nicht zugeworfen, da noch Leute hochkamen. Als die Vorkannte Brücke unterschnitt, ging ich mit dem eindringenden Wasser Achterkante Brücke am Maschinengewehr außenbords. Das Heck war noch über Wasser, ich hörte die Diesel noch laufen. Als ich wieder an die Oberfläche kam, war vom Boot nichts mehr zu sehen. Soweit möglich, versuchte ich an die im Wasser Schwimmenden durchzugeben, dass alle zusammenbleiben sollten, um das Auffinden zu erleichtern und auf Vorschlag des I. Wachoffiziers auf die Ile de Croix zuzuschwimmen. Nach meiner Schätzung wurde ich ungefähr nach einer Stunde durch ein Boot des inzwischen herangekommenen Sperrbrechers 124 aufgefischt. Durch die Boote des Sperrbrechers 124 und weitere Vorpostenboote konnten geborgen werden: 30 Überlebende, ein Toter. 21 Mann blieben vermisst, von denen noch zwei Mann im Wasser schwimmend gesehen worden sind. | | colspan="3" | Das Turmluk wurde von mir nicht zugeworfen, da noch Leute hochkamen. Als die Vorkannte Brücke unterschnitt, ging ich mit dem eindringenden Wasser Achterkante Brücke am Maschinengewehr außenbords. Das Heck war noch über Wasser, ich hörte die Diesel noch laufen. Als ich wieder an die Oberfläche kam, war vom Boot nichts mehr zu sehen. Soweit möglich, versuchte ich an die im Wasser Schwimmenden durchzugeben, dass alle zusammenbleiben sollten, um das Auffinden zu erleichtern und auf Vorschlag des I. Wachoffiziers auf die Ile de Croix zuzuschwimmen. Nach meiner Schätzung wurde ich ungefähr nach einer Stunde durch ein Boot des inzwischen herangekommenen Sperrbrechers 124 aufgefischt. Durch die Boote des Sperrbrechers 124 und weitere Vorpostenboote konnten geborgen werden: 30 Überlebende, ein Toter. 21 Mann blieben vermisst, von denen noch zwei Mann im Wasser schwimmend gesehen worden sind. | ||
Zeile 135: | Zeile 135: | ||
| colspan="3" | '''Clay Blair schreibt dazu:''' | | colspan="3" | '''Clay Blair schreibt dazu:''' | ||
|- | |- | ||
− | | colspan="3" | Zitat: Einen ganzen Monat lang, vom 4. August bis 4. September, patrouillierte Pfeffer mit U 171 zwischen dem Gebiet des Mississippi und der mexikanischen Küste. Auf Grund der starken Luftpatrouillen und weil die Geleitzüge direkt an der Küste fuhren, konnte er in dieser Zeit nur zwei Tanker versenken, die amerikanische | + | | colspan="3" | Zitat: Einen ganzen Monat lang, vom 4. August bis 4. September, patrouillierte Pfeffer mit U 171 zwischen dem Gebiet des Mississippi und der mexikanischen Küste. Auf Grund der starken Luftpatrouillen und weil die Geleitzüge direkt an der Küste fuhren, konnte er in dieser Zeit nur zwei Tanker versenken, die amerikanische [[R.M. Parker Jr.|R.M. Parker]] mit 6800 BRT am 13. August und die mexikanische [[Amatlan]] mit 6500 BRT am 4. September. Danach nahm er Kurs auf Frankreich und gelangte durch den Kanal von Yucatán und die Mona Passage in den Atlantik. Am 24. September übernahm er von dem neuen Tanker U 461 unter Wolf Stiebler Treibstoff. |
|- | |- | ||
| colspan="3" | Am Nachmittag des 9. Oktober näherte sich Pfeffer nach 115 Tagen auf See Lorient und erhielt die Anweisung, sich um 16 Uhr mit einem Sicherungsschiff zu treffen. Er traf zwei Stunden zu früh ein, kam leicht vom Kurs ab und lief auf eine britische Mine. U 171 sank wie ein Stein. Als das Sicherungsschiff eintraf, konnte es noch 30 Mann retten, darunter Pfeffer und alle seine Offiziere, doch 22 Besatzungsmitglieder waren umgekommen. Zitat Ende. | | colspan="3" | Am Nachmittag des 9. Oktober näherte sich Pfeffer nach 115 Tagen auf See Lorient und erhielt die Anweisung, sich um 16 Uhr mit einem Sicherungsschiff zu treffen. Er traf zwei Stunden zu früh ein, kam leicht vom Kurs ab und lief auf eine britische Mine. U 171 sank wie ein Stein. Als das Sicherungsschiff eintraf, konnte es noch 30 Mann retten, darunter Pfeffer und alle seine Offiziere, doch 22 Besatzungsmitglieder waren umgekommen. Zitat Ende. |
Aktuelle Version vom 6. Juni 2024, 10:54 Uhr
!!! Bitte unbedingt die Anmerkungen beachten/Please pay attention to the notes Klick hier → Anmerkungen für U-Boote !!!
|