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U 559

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 559"


DAS BOOT:

Typ: VII C
Bauauftrag: 16.10.1939
Bauwerft: Blohm & Voss, Hamburg
Baunummer: 535
Serie: U 551 - U 650
Kiellegung: 01.02.1940
Stapellauf: 08.01.1940
Indienststellung: 27.02.1941
Indienststellungskommandant: Oberleutnant zur See Hans Heidtmann
Feldpostnummer: M - 38 782

Kommandanten

27.03.1941 - 30.10.1942 Kapitänleutnant Hans Heidtmann

Flottillen

27.02.1941 - 00.06.1941 Ausbildungsboot 1. U-Flottille, Kiel
00.06.1941 - 31.10.1941 Frontboot 1. U-Flottille, Brest
01.11.1941 - 14.04.1942 Frontboot 23. U-Flottille, Salamis
15.04.1942 - 30.10.1942 Frontboot 29. U-Flottille, La Spezia

AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:

28.02.1941 - 01.03.1941 Hamburg Einräumen des Bootes bei Blohm & Voss.
02.03.1941 - 14.03.1941 Kiel Erprobungen beim UAK.
22.03.1941 - 28.03.1941 Danzig Erprobungen beim UAK.
29.03.1941 - 01.04.1941 Gotenhafen Erprobungen beim TEK.
02.04.1941 - 15.04.1941 Danzig Ausbildung bei der 25. U-Flottille.
16.04.1941 - 29.04.1941 Gotenhafen Taktische Übungen bei der 27. U-Flottille.
30.04.1941 - 02.05.1941 Danzig Ausbildung bei der 25. U-Flottille.
03.05.1941 - 05.05.1941 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.
06.05.1941 - 01.06.1941 Kiel Restarbeiten bei den Deutschen Werken AG.
02.06.1941 - 03.06.1941 Kiel Ausrüstung zur 1. Unternehmung.

DIE UNTERNEHMUNGEN:

1. Unternehmung:

04.06.1941 - 04:00 Uhr aus Kiel → → → → 05.07.1941 - 10:30 Uhr in St. Nazaire
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 1. Unternehmung: Die Angriffsaussicht am 18.06. hätte unter allen Umständen zäher verfolgt werden müssen. Nach noch nicht einmal einer Stunde durfte die Verfolgung nicht abgebrochen werden. Sonst nichts zu bemerken.

2. Unternehmung:

26.07.1941 - 18:00 Uhr aus St. Nazaire → → → → 22.08.1941 - 19:00 Uhr in St. Nazaire
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 2. Unternehmung: Gut durchgeführte, erfolgreiche Unternehmung, zu der sonst nicht zu bemerken ist.

3. Unternehmung:

20.09.1941 - 17:00 Uhr aus St. Nazaire → → → → 20.10.1941 - 12:30 Uhr in Salamis
  • Der Kommandant zur 3. Unternehmung: Die Straße wurde auf der Linie zwischen dem mittleren und dem südlichen Drittel der Breite mit Kurs 68 Grad durchlaufen. Alle spanischen Feuer brannten und erlaubten eine einwandfreie Navigation. Es herrschte leichter Dunst, doch waren beide Seiten der Straße in den Umrissen schwach zu erkennen. Am Eingang wurde, von Tarifa kommend, ein abgeblendetes Fahrzeug beobachtet, das mit mittlerer Fahrt und südwestlichen Kurs die Straße wahrscheinlich kreuzte. Anscheinend ein Zerstörer oder ein leichter Kreuzer. Die Fischer bei Tarifa wurden angetroffen, doch bestehen für das Passieren dieser Linie keine Bedenken. Zwei Linien von Leichtern mit etwa 200 m Abstand wurden zwischen Gibraltar und der marokkanischen Küste passiert. Den Kopf bildeten jeweils mit etwa 3 sm Abstand von der marokkanischen Küste ein hellerleuchtetes Fahrzeug. Die Reihen der kleinen schwach beleuchteten Boote standen etwa 2 - 3 sm auseinander. Ein Passieren scheint auch hier unbedenklich. Bei der letzten Lichterreihe und zwischen dem heller erleuchteten Fahrzeug und Ceuta wurde ein kleines unbeleuchtetes Fahrzeug auf geringe Entfernung ausgemacht. Es scheint hier ein Schnellboot in der freien Lücke zu liegen. Die beiden Reihen der kleineren Boote, die mit offenen Feuern schwach beleuchtet sind, scheinen zur Behinderung systematisch aufgestellt zu sein, um passierenden Fahrzeugen zur Lücke bei Ceuta zu locken, zu der auch der ganze Verkehr ging. Ernstliche Abwehrmaßnahmen wurden nicht beobachtet.
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 3. Unternehmung: Der Erfolg der Unternehmung wurde durch die vielen, zum teil ungeklärten Fehlschüsse stark beeinträchtigt. Sonst nichts zu bemerken.

4. Unternehmung:

24.11.1941 - 14:45 Uhr aus Salamis → → → → 04.12.1941 - 08:40 Uhr in Salamis
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 4. Unternehmung: Das Boot hat in der kurzen Zeit viel gesehen. Durch Fehlschüsse, wie auch Versager, wurde der Erfolg stark beeinträchtigt. Die Versenkung des Zerstörers ist erfreulich. Sonst nichts zu bemerken.

5. Unternehmung:

08.12.1941 - 16:30 Uhr aus Salamis → → → → 31.12.1941 - 09:55 Uhr in Salamis

6. Unternehmung:

16.02.1942 - 16:30 Uhr aus Salamis → → → → 26.02.1942 - 08:35 Uhr in Salamis
  • Die Fahrt: U 559, unter Kapitänleutnant Hans Heidtmann, war 10 Tage auf See und legte dabei zirka 1.400 sm zurück. Das Boot operierte im Mittelmeer und vor Tobruk. Es mußte die Unternehmung wegen zwei kranken Besatzungsmitgliedern vorzeitig abbrechen. Schiffe konnten nicht versenkt oder beschädigt werden.
  • Der Führer der U-Boote Italien zur 6. Unternehmung: Zur Unternehmung ist nichts zu bemerken. Das Boot mußte, nachdem es nur 6 Tage im Operationsgebiet gestanden hatte, Zur Abgabe von 2 Kranken den Rückmarsch antreten. Auf den gestrandeten Dampfer, der von der Luftwaffe gemeldet wurde, wurden 2 Fangschüsse abgegeben. Sonst kein Erfolg.

7. Unternehmung:

04.03.1942 - 16:09 Uhr aus Salamis → → → → 21.03.1942 - 11:05 Uhr in Salamis
  • Die Fahrt: U 559, unter Kapitänleutnant Hans Heidtmann, war 17 Tage auf See und legte dabei zirka 2.260 sm zurück. Das Boot operierte im Mittelmeer und vor Tobruk. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
  • Der Führer der U-Boote Italien zur 7. Unternehmung: Trotz der häufigen Schußgelegenheiten, die sich dem Boot durch geschicktes Verhalten des Kommandanten boten und von ihm auch ausgenutzt wurden, blieb die Unternehmung ohne Erfolg. Alle Schüsse mit Ausnahme eines Mehrfachschusses, bei dem die Torpedos vermutlich ausmanövriert wurden, weil ein Torpedo wahrscheinlich die Oberfläche durchbrach, sind als Fehlschüsse zu werten.
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 7. Unternehmung: Der Stellungnahme des F.d.U. Italien wird zugestimmt. Wenn es sich auch zum größten Teil um kleinere Ziele handelt, müssen die Schießleistungen des Kommandanten aber als unbefriedigend angesehen werden.

Verlegungsfahrt:

24.03.1942 - 08:00 Uhr aus Salamis → → → → 24.03.1942 - 18:45 Uhr in Patras
25.03.1942 - 15:30 Uhr aus Salamis → → → → 27.03.1942 - 19:45 Uhr in Pola

8. Unternehmung:

10.05.1942 - 18:30 Uhr aus Pola → → → → 12.05.1942 - 07:20 Uhr in Pola
18.05.1942 - 09:30 Uhr aus Pola → → → → 22.06.1942 - 06:50 Uhr in Pola
  • Die Fahrt: U 559, unter Kapitänleutnant Hans Heidtmann, war 43 Tage auf See und legte dabei zirka 4.681 sm zurück. Am 12.05.1942 mußte das Boot, wegen defektem Sehrohschacht und leckenden Abgasklappen, zurück nach Pola. Anschließend operierte es im westlichen Mittelmeer und vor Küste Algeriens. U 559 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiffe mit 4.681 BRT versenkt und 1 Schiff mit 5.917 BRT beschädigt.
  • Der Kommandant zur 8. Unternehmung: Durch den Ausfall des Steuerbord-Diesels während der mondhellen Nächte, war das Aufladen der Batterie bei den häufigen nächtlichen Alarmen nicht mehr sicher gestellt. Ein Versuch, bei Tage und hochstehender Sonne, Ladung durchzuführen, wurde nach den Erfahrungen von Hamm (U 562) gemacht. Es zeigte sich, daß die Luftüberwachung von etwa 08:30 bis 11:30 Uhr und von 14:00 bis 17:30 Uhr es erlaubte, auch in unmittelbarer Nähe der Küste, über Wasser zu fahren. Man setzte sich dabei einem kurzfristigen Fliegerangriff weniger aus als in einer mondhellen Nacht. Nach den 1. direkten nächtlichen Angriffen wurde dazu übergegangen, während des Mondscheins unter Wasser zu stehen und während des übrigen Teiles zu fahren. Zur Entlastung Brückenwache im Fliegerausguck wurde bei Tage und in hellen Nächten, unter Heranziehung des Mechanikerpersonals, ein 5. Ausguck nur als Fliegerausguck aufgestellt. Es hatte die Aufgabe, mit bloßem Auge den Himmel über der vom Glas erfaßten Kimm abzusuchen. Dieser Ausguck hat sich bewährt, er hat mehrfach hoch fliegende Flugzeuge erfaßt und vor allen Dingen auch dem übrigen Ausguck die nötige Ruhe für das Absuchen der Kimm in seinem Sektor gegeben. Am 10.06.42, MG-Feuer auf das getauchte Boot. Es wird angenommen, daß auf das Sehrohr geschossen wurde. Da das Sehrohr sparsam gebraucht wurde, liegt Wahrscheinlichkeit nahe, daß das Boot selbst auf Sehrohrtiefe gesehen wurde. Ein späterer Versuch ergab, daß bei ganz ausgefahrenem Sehrohr auf 13 m Wasser der Bootskörper noch gut auszumachen ist, vor allem Dingen bei ruhigen Wasser und hochstehender Sonne.

9. Unternehmung:

15.08.1942 - 18:30 Uhr aus Pola → → → → 21.08.1942 - 08:10 Uhr in Salamis
29.08.1942 - 15:15 Uhr aus Salamis → → → → 21.09.1942 - 09:15 Uhr in Messina
  • Der Führer der U-Boote Italien zur 9. Unternehmung: 1.) Das K.T.B. wurde beim vorübergehenden Anlaufen Messina ohne Unterschrift zur Vervielfältigung abgegeben. Beiziehung der Unterschrift war nicht mehr möglich, da Boot inzwischen vermißt erklärt. Es wird bescheinigt, daß die K.T.B.-Abschriften mit der Urschrift übereinstimmen. 2.) Wegen des Fehlens besonderer Vorkommnisse ist zu der Unternehmung nichts zu bemerken.

10. Unternehmung:

29.09.1942 - 16:00 Uhr aus Messina → → → → 30.10.1942 - 23:13 Uhr Verlust des Bootes
  • Die Fahrt: U 559, unter Kapitänleutnant Hans Heidtmann, war 31 Tage auf See. Das Boot operierte im östlichen Mittelmeer, nordöstlich Port Said. Es konnte 1 Schiff mit 200 BRT versenken. Das Boot selbst wurde auf dieser Unternehmung von britischen Kriegsschiffen versenkt.

DAS SCHICKSAL:

Datum: 30.10.1942
Letzter Kommandant: Kapitänleutnant Hans Heidtmann
Ort: Mittelmeer
Position: 32°30' N - 33°00' O
Planquadrat: CB 5844
Versenkt durch: Nach dem Entern durch britische Zerstörer gesunken
Tote: 7
Überlebende: 43

Detailangaben zum Schicksal:

U 559 wurd am 30.10.1942 im östlichen Mittelmeer nordöstlich von Port Said von der Sunderland W der britischen 201. Naval Cooperation Group, vom Stützpunkt Shandur (Ägypten), mit Radar erfaßt. Auf die Meldung des Flugzeuges operierten die britischen Zerstörer HMS Hero (H.99), HMS Pakenham (G.06), HMS Petard (G.56), HMS Dulverton (L.63) und HMS Hurworth (L.28). Sie zwangen U 559 nach stundenlanger Wasserbomben-Verfolgung (ca. 180 Wabos) zum Auftauchen. Nach dem Auftauchen verließ die Besatzung, unter Beschuß, das Boot, wohl in dem glauben das es sinken würde. Das tat es allerdings nicht. Ein Beiboot des britischen Zerstörers HMS Pakenham (G.06) legte an U 559 an und erbeutete wertvolle Dokumente darunter Funk- und Wetterschlüssel sowie das Dechiffrierhandbuch. Die Leute konnten gerade noch die Dokumente aus dem Turm reichen als U 559 schnell zu sinken begann. Zwei Briten konnten sich nicht mehr retten und gingen mit dem U-Boot unter.


DIE BESATZUNG:

Am 30.10.1942 kamen ums Leben: (7)

Eckenfels, EmilPfahler, LeonhardRichstein, HansSchäfer, WilhelmVolmar, EduardWicht, KurtWirths, Adolf

Überlebende des 30.10.1942: (4)

Booeckmann, GüntherHeidtmann, HansSzameitat, BernhardLeicher, Rudolf

Vor dem 29.09.1942: (12)

Bender, ErwinBrücker, FranzEberbach, vonEngel, HerbertFriess, LudwigGräser, GünterHerziger, Hans-KarlPhilipp, FritzRiske, Rudloff, KlausWeise, HerbertWelter, Hans

Einzelverluste: (1)

Leicher, Rudolf


LITERATUR:

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"

Herbert Ritschel - Band 10 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 501 - U 560


ANMERKUNGEN:

① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

② Liste der Überlebende unvollständig. Die fehlenden Personen konnten nicht ermittelt werden.

③ Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. Es könnte sein das sich unter den Namen noch überlebende der Versenkung befinden, diese konnte ich auch Mangel an Informationen leider nich zuordnen.

U 558U 559U 560

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