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U 117

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Version vom 18. September 2024, 16:55 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)
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U 116 ← U 117 → U 118

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Datenblatt: Unterseeboot U 117
Typ: X B
Bauauftrag: 31.01.1939
Bauwerft: Krupp Germaniawerft, Kiel
Baunummer: 616
Serie: U 116 - U 119
Kiellegung: 01.07.1939
Stapellauf: 26.07.1941
Indienststellung: 25.10.1941
Kommandant: Hans-Werner Neumann
Feldpostnummer: M - 45 207
Kommandanten
25.10.1941 - 07.08.1943 Korvettenkapitän - Hans-Werner Neumann
Flottillen
25.10.1941 - 31.01.1942 Ausbildungsboot - 2. U-Flottille, Wilhelmshaven
01.02.1942 - 30.09.1942 Ausbildungsboot - 1. U-Flottille, Kiel
01.10.1942 - 14.10.1942 Frontboot - 1. U-Flottille, Brest
15.10.1942 - 30.11.1942 Frontboot 11. U-Flottille, Bergen
01.12.1942 - 07.08.1943 Frontboot 12. U-Flottille, Bordeaux
1. Unternehmung
19.09.1942 - 21.09.1942 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
21.09.1942 - 01.10.1942 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Bergen
01.10.1942 - 03.10.1942 Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in Kristiansand
03.10.1942 - 05.10.1942 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Kiel
U 117, unter Korvettenkapitän Hans-Werner Neumann, lief am 19.09.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, und der Abgabe der Geheimen Kommandosachen, legte das Boot 66 Minen vor dem Seidisfjord und Reydarfjord. Ohne Erfolg. Der Rückmarsch führte über Bergen (Geleitaufnahme) und Kristiansand (Geleitwechsel), über die Ostsee, zurück nach Kiel. Nach 16 Tagen und zurückgelegten 2.124 sm über und 277 sm unter Wasser, lief U 117 am 05.10.1942 wieder in Kiel ein.
U 117 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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2. Unternehmung
10.10.1942 - 10.10.1942 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Königsberg
12.10.1942 - 12.10.1942 Ausgelaufen von Königsberg - Eingelaufen in Peyse
12.10.1942 - 15.10.1942 Ausgelaufen von Peyse - Eingelaufen in Kristiansand
17.10.1942 - 22.11.1942 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Lorient
U 117, unter Korvettenkapitän Hans-Werner Neumann, lief am 10.10.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, einem kurzen Zwischenstopp in Königsberg, Aufnahme von Minen in Peyse, sowie Brennstoff- und Proviantergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordatlantik, legte 66 Minen vor Isafjardhadjup/Island und operierte anschließend wieder im Nordatlantik. U 117 versorgte 8 U-Boote mit Brennstoff und Versorgungsgütern. Nach 43 Tagen und zurückgelegten zirka 4.850 sm über und zirka 350 sm unter Wasser, lief U 117 am 22.11.1942 wieder in Lorient ein.
U 117 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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3. Unternehmung
23.12.1942 - 07.02.1943 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 117, unter Korvettenkapitän Hans-Werner Neumann, lief am 23.12.1942 von Lorient aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und südwestlich von Island. U 117 versorgte 10 U-Boote mit Brennstoff und Versorgungsgütern. Nach 46 Tagen und zurückgelegten zirka 3.920 sm über und 394,1 sm unter Wasser, lief U 117 am 07.02.1943 wieder in Lorient ein.
U 117 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlegungsfahrt
07.03.1943 - 08.03.1943 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Brest
U 117, unter Korvettenkapitän Hans-Werner Neumann, lief am 07.03.1943 von Lorient aus. Das Boot verlegte, zur Dock-und Werftliegezeit, sowie zur Ausrüstung und Minenübernahme, nach Brest. Am 08.03.1943 lief U 117 in Brest ein.
4. Unternehmung
31.03.1943 - 14.05.1943 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Bordeaux
U 117, unter Korvettenkapitän Hans-Werner Neumann, lief am 31.03.1943 von Brest aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik und legte 66 Minen vor Fedala/Casablanca. U 117 versorgte außerdem 9 U-Boote mit Brennstoff und Versorgungsgütern. Nach 44 Tagen und zurückgelegten zirka 4.530 sm über und 689 sm unter Wasser, lief U 117 am 14.05.1943 in Bordeaux ein.
U 117 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 14.269 BRT beschädigen.
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5. Unternehmung
22.07.1943 - 07.08.1943 Ausgelaufen von Bordeaux - Verlust des Bootes
U 117, unter Korvettenkapitän Hans-Werner Neumann, lief am 22.07.1943 von Bordeaux aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, südlich der Azorischen Inseln. Es sollte außerdem 66 Minen vor Gibraltar legen (nicht durchgeführt). Es versorgte 1 U-Boot mit Brennstoff und Versorgungsgütern. Nach 16 Tagen wurde U 117 von amerikanischen Trägerflugzeugen versenkt.
U 117 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlustursache
Datum: 07.08.1943
Letzter Kommandant: Hans-Werner Neumann
Ort: Nordatlantik
Position: 39° 42' Nord - 38° 21' West
Planquadrat: CD 6156
Verlust durch: Wasserbomben
Tote: 61
Überlebende: 2
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Verlustursache im Detail
U 117 wurde am 07.08.1943 im mittleren Nordatlantik von zwei Grumman F4F Wildcat (Norman-D. Hodson u. Ernest-E. Jackson) und drei Grumman TBF Avenger (Asbury-H. Sallenger, Charles-Ramsay Stapler u. Junior-C. Forney) der Squadron VC 1 des US Geleitträgers USS Card (CVE-11) (Capt. Arnold-Jay Isbell) versenkt.
U 117 konnte auf 5 Unternehmungen 2 Schiffe mit 14.269 BRT beschädigen. Außerdem wurden insgesamt 33 U-Boote mit Brennstoff und Versorgungsgütern ausgerüstet.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Am 07.08.43 im Mittleren Nordatlantik während der Versorgung von U 66 von zwei Wildcat und drei Avenger-Flugzeugen des US-Geleitträgers CARD (Squadron VC-1) durch Bordwaffenbeschuß, Wasserbomben und einen akustischen Torpedo (Fido), der fehlging, versenkt.
Von der Besatzung U 117 befanden sich während des Angriffs auf U 66 der Marine-Assistez-Arzt Dr. Schrenk, der die Verwundeten von U 66 behandelte, und der Zusatz-Wachoffizier Paul Frerks, der als stellvertretender Kommandant für den verwundeten Kommandanten von U 66, Friedrich Markworth an Bord gekommen war. Dazu ein KTB-Auszug von U 66: [...] Backbord achteraus aus Sonnensektor ein Jäger vom Typ Fulmar. Beide Diesel AK voraus ! 2 cm klar ! Beim ersten Anflug eine Bombe zwischen beide Boote in Höhe des Turms. Dadurch bricht der Übernahmeschlauch, dessen Ende sofort gekappt wurde. Der Jäger hielt nach dem Bombenwurf in 4000 bis 5000 Meter Entfernung Fühlung. Als sich das Boot in Feuerlee von U 117 und wieder aufgestaffelt in günstiger Position zu Flugzeug befand, wurde wie mit U 117 vereinbart, Alarmtauchen durchgeführt. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 134 - 135.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Der große XB-Minenleger U 117 unter Hans-Werner Neumann, 36 Jahre alt, lief am 22. Juli von Bordeaux aus und sollte vor dem Hafen von New York 66 SMA-Ankertauminen legen. Fünf Tage später befahl die U-Boot-Führung U 117, das entlang der "Südroute" fuhr, einen kleinen Umweg zu machen und das IXC-Boot U 66 unter Friedrich Markworth auf dem Rückmarsch von Amerika mit Treibstoff zu versorgen.
Der Geleitträger Card unterstützte den Konvoi UGS 13 und war durch einen "gut" entzifferten Funkspruch über das Treffen informiert. Ein Team aus einer Wildcat und einer Avenger starteten und fanden am 3. August U 66 an der Oberfläche. während die von Arne S. Paulson geflogene Wildcat das Boot im Tiefflug mit dem Maschinengewehr bestrich und es unter Wasser drückte, flog Richard L. Cormier mit seiner Avenger von achtern an, aber seine Wasserbomben und sein Fido-Torpedo lösten sich nicht. In einem zweiten Anflug konnte Cormier endlich seine zwei Wabos und einen Fido werfen, aber U 66 entkam, wenn auch schwer beschädigt.
Der Beschuß durch die Wildcat hatte etliche Männer auf U 66 getroffen: Die Kugeln töteten den Zweiten Wachoffizier und einen Soldaten und verwundeten einen weiteren Soldaten tödlich. Sie trafen Markworth in der Bauchgegend, seinen Ernste Wachoffizier, den 21jährigen Klaus Herbig in die Knie, einen Seekadetten in die Brust und einen Soldaten in die Ferse. Vier weitere wurden ebenfalls leicht verwundet. Die Überlebenden baten die U-Boot-Führung sofort über Funk um Hilfe und meinten, es sei unwahrscheinlich, daß U 66 Frankreich erreichen werden. Sie schlugen einen Nothalt in El Ferrol, Spanien vor. Als Antwort befahl die U-Boot-Führung U 66, weiter nach Neumanns auslaufendes Boot U 117 zu suchen.
Die beiden U-Boote trafen sich in den frühen Morgenstunden des 7. August. Neumann schickte seinen Arzt und seinen Ersten Wachoffizier Paul Frerks, 35 Jahre alt, zu U 66 hinüber, der vorübergehend für den schwer verwundeten Markworth das Kommando übernehmen sollt. Während der Arzt Markworth und die anderen Verwundeten behandelte, begann U 117 bei Anbruch der Dämmerung, Treibstoff in die Tanks von U 66 zu pumpen. Minuten später erschien eine Avenger von der Card, geflogen von Asbury H. Sallenger, an dem Schauplatz und griff an. Beide Boote eröffneten mit den Flugabwehrgeschützen das Feuer, aber Sallenger und seine Besatzung ließen sich nicht einschüchtern. Sie warfen zwei Wasserbomben nahe bei U 117 und stiegen auf eine Höhe außerhalb der Reichweite der Flak. Die Boote trennten sich schleunigst, U 66 tauchte. U 117 versuchte entweder zu tauchen, konnte es aber nicht, oder blieb absichtlich an der Oberfläche, um den Kampf aufzunehmen. Der Pilot Sallenger griff U 66 mit einem Fido an, aber dieser ging fehl. U 66 entkam somit innerhalb einer Woche zum zweitenmal massiven Luftangriffen.
Sallenger kreiste außerhalb der Reichweite der Flak von U 117 und forderte über Funk von der Card Unterstützung an. Zwanzig Minuten später trafen zwei Wildacts und zwei Avenger am Schauplatz ein Die Wildcat-Piloten Norman D. Hodson und Ernest E. Jackson bestrichen U 117 "gnadenlos" im Tiefflug mit ihren Maschinengewehren. Dann griffen die Avenger-Piloten Charles R. Stampler und R.H. Forney mit Wasserbomben und Fidos an. Diese zerstörten U 117 unter Verlust der gesamten Besatzung, möglicherweise zündeten sich auch die Minen. Wegen seines heldenmütigen Angriffs allein gegen zwei U-Boote wurde Sallenger das Navy Cross verliehen, die anderen Piloten bekamen Silver Stars. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 458 - 459.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 458, 459. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 169. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 59, 194. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 134, 135. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 100. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 140, 270, 272, 273, 278, 279. → Amazon
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